Donnerstag, 30. Juli 2009

Traktat 0

Wir tragen der Tatsache Rechnung, das die Gesellschaft uns keine Aufgaben erteilt die sinnstiftend oder für ein Miteinander von Wichtigkeit wären.
Weder sind wir Versorger, noch sind wir karrieregeil!
Wir proklamieren das

: Bewußte Geniessen :

Wir wissen um den Sud der durch die Strassen unserer Städte fließt,
aus unseren Fernsehapparaten strömt,
sich in den Parlamenten ausbreitet!

Wir blicken mit Wehmut auf das schleichende Verschwinden kultureller Eigenheiten,
Sprache, Kunst, kurzum dem Verschwinden der Identitäten.
Aber wir wissen um die Unausweichlichkeit dieser Entwicklung und halten uns
nicht damit auf zu protestieren.

Wir verachten die Tagespolitik, denn sie ist kleinlich.
Wir verachten politische Extreme, gleich welcher Richtung sie entstammen,
denn sie sind nichts weiter als abgenagte Knochen
einer Unumkehrbarkeit.
Vor allem aber verachten wir diese Extreme weil sie Zeitverschwendung sind
und uns die Apologeten prähistorischer Worthülsen am Genuß hindern wollen!

Wir bekehren niemanden und wollen nicht bekehrt werden!

Wir sind keine stumpfen Konsumenten, wir sind untergangsbewußte Geniesser!

Das Wissen um den Gestank unserer Zeit, stellt uns über sie und
unser Genuß schafft Kunst!
Überhaupt ist das unsere einzige Aufgabe!

Unsere Waffe ist die elektronische Musik, unser Schlachtruf die schleppende
Monotonie einer nicht enden wollenden Bassline.
So zelebrieren wir Woche für Woche unsere Verachtung gegenüber
den Auswüchsen dieser sinnentleerten Zeit.

Die elektronische Musik ist das letzte wirklich wahre Geschenk Europas
an die Welt,
so wie andere diesen Planeten mit Waffen und Zerstörung beschenken.

Die Gefangenen, die Pedanten, die Nörgler.....
..... sie denken wir flüchten und betäuben uns!

Wir flüchten nicht, denn Flucht ist sinnlos aber wir wissen,
das ein Rennen in dieser Zeit keinen Sinn ergäbe,
ja, nicht lebenswert wäre.

Mag sein das wir uns betäuben
aber wir tun dies bewußt!

Wir tanzen aufrecht in den Untergang!
Tanzt mit und macht Euch frei!

Bewußtwerdung

Die Krise des modernen Menschen liegt nicht darin begründet,
in einer völlig entarteten und unnatürlichen Umgebung zu leben.
Sie fußt in der Tatsache,
das wir selbst erkennen,
Teil dieser Unnatürlichkeit zu sein...
...völlig unfähig das zu leben,
was wir so missen und bei anderen anprangern!

Wir selbst sind nämlich Buchhalter, Aufrechner, Statistiker, Erbsenzähler...
...bar jeder Möglichkeit uns fallen zu lassen.
Das aber wäre die Notwendigkeit um das zu spüren,
was wir uns ersehnen.
Das Gute ziehen lassen um sich dann über den Bodensatz zu beschweren,
den wir uns stattdessen angelacht haben.

Wir sind Meister im Selbstbeschmutzen.
Wir wollen es nicht anders,
wir sind so gepolt.

Gebt mir Bass... Ich will diese Ideale nicht!

Die Schwachen benötigen die Hilfsmittel,
der Fühlende aber kommt immer in den Genuß,
er spürt die Essenz und lebt.

Wer Bullen ruft bekommt nur Bullen
und wer eben nur mitspielen will,
bekommt auch nur Mitspieler.

Kunst, sowohl klanglich, schriftlich und ganz besonders in der Beziehung
zweier Personen (wir verachten die Bezeichnung Individuum... sie ist so leer) zueinander
erschließt sich nur aus dem Drahtseilakt.

Bestand hat eh nur das was aus Wagemut entstand!

Und.... wohin wollen wir denn sonst?

Die Natur hat trotz stetgem, oberflächlichem Wandel etwas,
was wir doch so missen...
...nämlich Bestand!

Ich brauche Bass, Liebe, mehr Druck, Liebe, süße Bitterkeit, Hi-Hats, Liebe, dröhnende Snares...